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Europa den Bürgern näher bringen

Er ist heute 60 und kein bisschen müde. Eberhard Sinner will gesund bleiben und tut auch jeden Morgen joggend etwas dafür.

Er möchte den Bürgern mehr Europa vermitteln, der bayerische Staatsminister für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen in der Staatskanzlei in München. Das Auto ist sein Büro. Da liest und telefoniert er, studiert Akten und trifft Entscheidungen.

Wo treibt sich der Sinner überall herum? Zu einem Drittel in Bayern, zu einem Drittel in Brüssel und zu einem Drittel im übrigen Ausland, derzeit vor allem in Erweiterungsländern der auf 25 Staaten angewachsenen Gemeinschaft. Sinner nimmt vor allem Koordinierungsfunktionen in Europa wahr und betrachtet es auch als seine Aufgabe, Europa den Bürgern näher zu bringen.Deshalb diskutierte er auch dieser Tage mit Schülerinnen und Schülern des Dalberg-Gymnasiums in Aschaffenburg über Probleme und Chancen der Europäischen Union durch die Osterweiterung.

Bald Präsident der Regionen

Heuer wird er aber auch noch zu einer großen Regierungskonferenz nach Kanada reisen. Im großen Europa setzt er sich vor allem für die Regionen und deren Interessen ein. Die sind sehr vielfältig und reichen bis vor die Haustür zu der für Main-Spessart so brennenden Frage nach der Zukunft der Krankenhäuser.

Für den Jäger, Freund trockener Silvaner-Weine und botanisch interessierten Prinzregent-Ludwig-Fan stand aber gestern und steht heute erst einmal der CSU-Landesparteitag in München auf dem Programm. Denn Sinner ist ganz nebenbei auch noch stellvertretender Bezirksvorsitzender der Union.

Ein Sonntag im Monat daheim

Zeit für die Familie, für Frau Uta und seine beiden erwachsenen Kinder, bleibt relativ wenig. Aber immerhin schafft es Sinner, seinen Vorsatz zu verwirklichen, und wenigstens einen Sonntag im Monat daheim in Lohr zu verbringen.

Seine Dienstsitze befinden sich in München und in Brüssel zugleich, wo Sinner im September eine neue weiß-blaue Botschaft im Zentrum europäischer Macht einweihen konnte. Diese bayerische Niederlassung findet große Aufmerksamkeit. Der Minister ist ganz stolz: »An Bayern kommt niemand vorbei.« Zur den Attraktionen des deutschen Hauses gehören ein bayerischer Bierkeller und eine fränkische Weinstube.

Lange sitzen kann er dort nicht, denn morgens um 5.30 Uhr steigt er aus den Federn, bringt sich durch Internetabfragen auf den neuesten Stand und geht dann joggen. So wie am Mittwochmorgen bei leichtem Nieselregen mit einem Mitarbeiter über sechs Kilometer. Vor Mitternacht kommt er selten ins Bett.

Sinners besondere Aufmerksamkeit gilt derzeit dem Ausschuss der Regionen. 317 sind es in Europa, 24 in Deutschland. Eberhard Sinner ist derzeit einer ihrer Vizepräsidenten und führt den Haushaltsausschuss. Noch in diesem Monat wird Sinner für ein Jahr selbst die Präsidentschaft übernehmen.

Im Europa der Regionen ist Bayern eine der stärksten. Dies wird auch wieder deutlich werden Ende November bei einer Konferenz der Regionen mit Gesetzgebungsbefugnis in Edinburgh. In der Partnerregion Schottland gönnte sich Sinner übrigens mit seiner Frau Uta in diesem Jahr einen vierwöchigen Urlaub - Englisch-Intensiv-Kurs inklusive.

Begeistert und begeisternd spricht er von dem ebenso faszinierenden wie spannenden Prozess der »Wiedervereinigung Europas«, wie Sinner es nennt. Er will die Visionen von 1950 verwirklichen helfen. Europa soll lernen aus den Fehlern der Geschichte, aus der Sinner derzeit über den Beginn des Ersten Weltkriegs liest. Der Unionspolitiker sieht »ungeheure Chancen« für ein einiges Europa. Aber er weiß auch, wie sehr die Krisenherde auf dem Balkan in dieses Europa eingebunden werden müssen.

Big points for big boss

Für Sinner führt der Weg in die Zukunft über unzählige Gespräche. So frühstückte er Mitte dieser Woche um 7.30 Uhr mit dem Präsidenten der polnischen Region Krakau und tauschte sich hinterher mit dem niederösterreichischen Landeshauptmann aus. Italien-Kontakte folgten unmittelbar danach.

Aber die große Europapolitik macht doch der Meister selbst, und dann gibt es in der Staatskanzlei noch den kleinen mächtigen Huber, werden viele sagen. Was bleibt da dem in der Presse schon als Querdenker und Querkopf apostrophierten Eberhard Sinner?

Genug Spielraum, meint er, und entwickelt keine Profilneurosen. »Zu den Big Points muss der Big Boss«, sagt Sinner. Und er würde sich Ministerpräsident Edmund Stoiber eher häufiger als seltener in Brüssel wünschen. Die Vorbereitung macht Sinner mit seinen Leuten, und da sind derzeit große und wichtige Themen zu wälzen wie Regionalförderung und Türkei und nach wie vor Erweiterung und Grenzen der Union - der europäischen selbstverständlich.

 


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