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"Ärztliche Versorgung ist großes Anliegen der CSU-Kreistagsfraktion"

Main-Spessart. Die ärztliche Versorgung im Krankenhausbereich war Gegenstand einer Sitzung der CSU-Kreistagsfraktion im Gesundheitsportal Karlstadt mit Werkleiter Ottmar Kliegl und Finanzreferent Karl Gerhard.

CSU-Kreisräte bei der Besichtigung der Geburtshilfestation im Krankenhaus Karlstadt

 

Fraktionsvorsitzender Walter Höfling (Rieneck) sagte zur Begrüßung, dass die gewohnt gute medizinische Versorgung der Landkreisbevölkerung ein großes CSU-Anliegen sei. Deshalb könne man sich auch Neuerungen, wie Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), wo sie auf Grund der örtlichen Situation notwendig seien, nicht verschließen. Weiterer Teilnehmer der Sitzung war Bezirksrat Johannes Sitter (Gräfendorf). Mit viel Applaus begrüßten die CSU-Räte ihren Fraktionskollegen, Staatsminister a.D. Eberhard Sinner, MdL.

Mit einer Power-Point-Präsentation erläuterten Werkleiter Ottmar Kliegl und Finanzreferent Karl Gerhard die Entwicklung auf dem Krankenhaussektor in den vergangenen Jahren. Nach einer sehr negativen Entwicklung der Finanzsituation im Jahr 2003 (- 1,313 Mio €) habe die Werkleitung, unterstützt vom Kreistag, einschneidende Veränderungen vorgenommen. Veränderungen im personellen Bereich, gesteigerte Fallzahlen und die Zusammenfassung im Bereich der Gynäkologie/Geburtshilfe hätten dazu geführt, dass wesentliche Verbesserungen im finanziellen Bereich erreicht wurden. Die damit verbundene Steigerung der Produktivität und Effektivität habe zu einer enormen Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geführt. Nach den Worten Kliegl`s gibt es keine weiteren Wirtschaftlichkeitsreserven mehr.

Angesichts der erreichten Stabilisierung der Krankenhausfinanzen bereiten die abgeschlossenen Tariferhöhungen und die enorm gestiegenen Energiekosten den Krankenhausmanagern große Sorgen. Für das Jahr 2009 führe dies voraussichtlich zu Lohn- und Sachkostensteigerungen von rund zwei Millionen Euro. Dies führe nach den Hochrechnungen dazu, dass die getroffenen Sparmaßnahmen nicht nur verbraucht sind, sondern wieder erhebliche Defizite erwarten lassen. Kliegl und Gerhard erhoffen deshalb mehr Erlöse von den Krankenkassen und vom Bundesgesetzgeber. Auch bei den Senioreneinrichtungen mache sich das „qualifizierte, aber ältere und damit teuerere Personal negativ bemerkbar. Einnahmesteigerungen sind wegen der Konkurrenzsituation mit freien Trägern nur bedingt möglich, bedauerten die Referenten auf Nachfrage.

Kreisrat und Bürgermeister Richard Krebs (Bischbrunn) bat angesichts der Konkurrenzsituation der Krankenhäuser Marktheidenfeld und Wertheim um eine „verstärkte Marktbeobachtung". Im Nachbarlandkreis ist nach seinen Beobachtungen auch „Bewegung und Sanierungsbedarf", den man evtl. zur Verbesserung der eigenen Situation nutzen sollte.

FDP-Kreisrat Dr. Volkmar Göbel, der bei der CSU-Fraktion hospitiert, hatte sich intensiv mit den MVZ`s auseinandergesetzt. Nach seinen Erkenntnissen seien sie, vor allem bei den Fachärzten „notwendig für die ärztliche Versorgung auf dem Lande". Der Ärzteberuf sei in Deutschland nicht mehr attraktiv und lukrativ, so dass viele Ärzte nach ihrer Ausbildung ins Ausland oder in die Chemie/Pharmazie abwandern. Viele Ärzte wollten ihre Praxis, „die oft Teil der Altersversorgung ist", abgeben, ohne einen Nachfolger zu finden. „Das flache Land, die Fläche verliert", war seine Erkenntnis. Verbunden mit der Befürchtung, dass dünn besiedelte Gebiete künftig keinen Hausarzt mehr haben werden.

Um in Zukunft auf die sich anbahnende Entwicklung gerüstet zu sein, erwarten Landrats-Stellvertreter Manfred Goldkuhle (Karlstadt) und Kreisrat Günther Metz (Gemünden) eine Analyse der Entwicklung im Landkreis, aus der man eine Prognose für den ärztlichen Bedarf ermitteln kann. Durch eine Fortschreibung könne man Planungssicherheit für die Zukunft erreichen.

Bezirksrat Johannes Sitter (Gräfendorf) und Kreisrat Elmar Kütt (Eußenheim) wollten und konnten sich angesichts der landes- und bundesweiten Entwicklung zu MVZ's, diesem Trend nicht verschließen. Es dürfe aber keine „öffentliche, evtl. sogar subventionierte Konkurrenz" zu den freien Ärzten entstehen, war die Meinung mehrerer CSU-Kreisräte.

Kreisrat und Staatsminister a.D. Eberhard Sinner, MdL, berichtete von seinen Gesprächen in der Staatskanzlei mit Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein und Ärztepräsident Dr. Hoppethaler. Auch er sieht künftig die grundsätzliche Notwendigkeit der medizinischen Versorgungszentren. Die Ärzteschaft sehe aber die Gefahr der Wettbewerbsverzerrung, wenn diese MVZ von Staat oder Kommunen betrieben und evtl. sogar mit Steuergelder subventioniert würden ebenso, wenn sie von Aktiengesellschaften als Zulieferbetriebe installiert werden. Nach seinen Erkenntnissen würden viel mehr Frauen als Männer den Medizinerberuf studieren. „Die Lebensentwürfe der heutigen Frauen sind anders", so die Sinner- eststellung. Sie wollen eine geregelte Arbeitszeit, eine Familie gründen und auch Kinder bekommen. Dies sei mit einer Ein-Frau-Praxis nicht in Einklang zu bringen.

 


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