Sinner und Zöller unterstützen Lärmsanierung in Gemünden

Gemünden. Die Lärmbelastung durch Straßen- und Schienenverkehr an der Bundesstraße 26 ist für die Anlieger existenzbedrohend. Darauf wiesen sie in einer Eingabe an den CSU-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Zöller und Staatsminister Eberhard Sinner hin und drängten auf baldige Abhilfe.

Diese ist aber erst in einem "mittel- bis langfristigen Zeitrahmen" in Sicht, wie aus den Antwortschreiben des Staatlichen Bauamtes und der Bahn-AG an Minister Sinner hervorgeht. Nach Meinung des Bauamtes kann aufgrund der baulichen Situation eine Verbesserung nur durch den Bau einer Lärmschutzwand zwischen den Gleisanlagen und der Bundesstraße erreicht werden. "Sollte die Bahn ein solches Projekt planen, werden wir dies selbstverständlich unterstützen" schreibt Leitender Baudirektor Peter Weywadel an den Minister. Alleine durch diese Maßnahme könnte schon eine deutliche Verringerung der Gesamtlärmbelastung erzielt werden.

Den Verweis auf die Mit-Zuständigkeit der Bahn griff Minister Eberhard Sinner auf und bat Bahnvorstand Dr. Otto Wiesheu um eine baldige Abhilfe. Von dort hat Sinner jetzt erfahren, dass sich die Bahn seit langem intensiv mit den Themen Lärmschutz und der Umsetzung von Lärmsanierungsmaßnahmen beschäftigt. Sie nehme die Anliegen der Betroffenen sehr ernst. Aufgrund der vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung festgelegten hohen Priorität ist die Strecke in das Programm aufgenommen worden. Eine Lärmsanierung in den Bereichen Karlstadt, Gemünden und Lohr sei aber erst in einem mittel- bis langfristigen Zeitrahmen von "frühestens in vier bis sechs Jahren möglich".

Derzeit führe die Bahn AG nach Aussage von Vorstandsmitglied Dr. Wiesheu umfangreiche Erprobungen innovativer Maßnahmen (z.B. Schienendämpfer, niedrige Schallschutzwände aus Gabionen/Drahtschotterkörben) zur Lärmminderung an Schienenwegen durch. Sollten diese Maßnahmen bis zum Zeitpunkt der Durchführung der Lärmsanierung in Gemünden eine Zulassung durch das EBA erhalten, wird deren Anwendung auch für diese Abschnitte geprüft. Angesichts dieser relativ langen Zeitspanne will Sinner zusammen mit seinem Bundestagskollegen Wolfgang Zöller auf eine schnellere Verwirklichung der Maßnahmen drängen.