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Schalten und walten
Eberhard Sinner auf der internationalen Bühne

Main-Spessart. München, Brüssel, Main-Spessart - das sind die Schaltzentralen von Eberhard Sinner. Der 59-jährige CSU-Politiker aus Lohr ist seit Oktober 2003 bayerischer Europaminister und hat damit ein schier unbegrenztes Tätigkeitsfeld.

Nicht nur räumlich, sondern auch inhaltlich. Denn Europapolitik ist Ressort übergreifend, reicht von Trinkwasser über Naturschutz bis zu milliardenschweren Finanzfragen. Sinner ist zudem für regionale Beziehungen zuständig und zwar auf der ganzen Welt; das macht ihn zu einer Art Außenminister des weiß-blauen Freistaats.

Über den eigenen Kirchturm hinausschauen, den Horizont erweitern - das ist Sinner nicht fremd, sondern gilt als ein Wesenszug von ihm. Selbst in seiner Partei hatte er zeitweise den Ruf des Rebellen, der schon mal vom Kurs abweicht und selber denkt. Jetzt kann er auf internationaler Bühne walten und den Duft der weiten Welt schnuppern.

Dass nun ein Franke auf europäischer Bühne wesentlich für das Bild Bayerns verantwortlich ist, mag Zufall sein - falls es so etwas in der Politik heute noch geben sollte. Jedenfalls steht Sinner nicht für Lederhose und Sepplhut, sondern repräsentiert eher den nüchternen Vernunftmenschen; er ist kein Gaudi- und Temperamentsbolzen, sondern liebt die analytisch-strategische Vorgehensweise. So findet man Sinner selten dort, wo die große Schau abgezogen wird, sondern meist bei der Arbeit an konkreten Projekten.

München- und Brüssel-Tage

Dem 59-Jährigen dürfte es entgegenkommen, dass seine Arbeitswoche gewissen Regeln folgt: Montag und Dienstag sind »München-Tage« mit Sitzungen des Kabinetts und Arbeit in der Staatskanzlei; Mittwoch und Donnerstag sind »Brüssel-Tage«, an denen der Minister vor Ort Bayerns europäische Interessen vertritt. Freitags versucht Sinner dann in seinem Stimmkreisbüro in Marktheidenfeld zu sein, wo er sich um Anliegen der Bürger oder des Roten Kreuzes kümmert - als dessen Kreisvorsitzender in Main-Spessart.

Zum bodenständigen Wesen gehört es, dass Sinner sich in Brüssel eine Wohnung gesucht hat, bei deren Einrichtung ihm Ehefrau Uta half. Ein Leben aus dem Koffer, ständige Übernachtungen in Hotels, das liegt Sinner nicht. Außerdem ist eine feste Wohnung in der Fremde ziemlich praktisch: Die Zahnbürste ist immer an der selben Stelle und für das Morgen-Jogging, das Sinner auch in Brüssel pflegt, gibt es eine feste Route.

Bürokratie abbauen

Als Forstamtsleiter in Gemünden war er einst für das Wohlergehen der Bäume zuständig, jetzt möchte Sinner abholzen: Das Zurückschneiden der europäischen Bürokratie ist ihm ein großes Anliegen. Aber das wird heuer gleich von mehreren Großereignissen überlagert: Beitritt der zehn neuen Staaten am 1. Mai, Europawahl am 13. Juni, sowie Verfasssung und künftige Strukturpolitik der EU.

Hinzu kommt ein speziell für den Freistaat wichtiges Datum: Am 29. September soll die neue bayerische Vertretung in Brüssel eröffnet werden. Es handelt sich um Gebäude des ehemaligen Pasteur-Instituts, die renoviert und umgebaut worden sind. Wegen der Lage an einem Park und am Europaviertel in Brüssel »beneiden uns alle«, so Sinner. Die bayerische Vertretung ist ein Teil der Staatskanzlei und hat 28 Mitarbeiter. Sinner sieht hier künftig »eine Drehscheibe zwischen Bayern und Osteuropa«.

»Mein Englisch muss ich noch ein bisschen aufmöbeln«, ist eines der nächsten und natürlich auch praktischen Ziele des Ministers. Denn Englisch ist die Arbeitssprache in der Europäischen Union. Ab 1. Mai, wenn zehn weitere Staaten beitreten, wird das Sprachengewirr freilich noch größer in Brüssel. Dann ist Sinner erst recht gefordert, um Bayerns Stimme Gehör zu verschaffen.

Im übrigen geht es dem Europaminister wie vielen von uns: Den Euro rechnet er gedanklich immer noch in D-Mark um.

 


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