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Abneigung gegen Superminister

Marktheidenfeld/Lohr Was hat er nicht für Spotttiraden über sich ergehen lassen müssen, der unerfahrenste, unterfränkische Minister in Stoibers Kabinett. Zweite Wahl, keine Kompetenzen, kein Geld. Aber Eberhard Sinner hat sich durchgebissen, sich mit Fleiß und Kreativität am Kabinettstisch behauptet. Jetzt wird er höher gehandelt als "nur" Verbraucherschutzminister.

Zu guter Letzt hat er noch Ärger mit BayMess am Hals. Sinner will die Mobilfunk-Betreiber in die Pflicht nehmen, um neue Daten über die Strahlenbelastung im Freistaat zu gewinnen. Überflüssig wie ein Kropf, schallt dem Mann aus Lohr entgegen. Lobbyarbeit für die Konzerne, muss er sich anhören. Das ficht ihn nicht an, denn er weiß sich eins mit Stoiber & Co.

Zuletzt haben Süddeutsche Zeitung und Münchner Merkur in seine rosige Zukunft gesehen. "Da komm ich gar nicht so schlecht weg", sagt der Staatsminister beim BayMess-Pressegespräch in Marktheidenfeld (Lkr. MainSpessart). Der Stolz ist auch hörbar, wenn er die Hürden aufzählt, die er als Minister seit 2001 gemeistert hat, ohne zu straucheln. BSE, MKS, Sars und Bioterrorismus. Allein 900 Messungen wegen Milzbrandverdacht hat sein Haus veranlasst, sein Ministerium für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz, das er aus dem Nichts stampfen musste. Natürlich ist er nicht Super-Sinner, hat er das alles nicht alleine geschafft. Weswegen sich die "32 Jahre nicht genommenen Urlaub", von denen er spricht, auf all jene verteilen, die in seinem "Haus" arbeiten.

Sinner lobt den "ganzheitlichen Ansatz" im Ministerium. Im Bund ist die Arbeitsmedizin bei Minister Clement angesiedelt, die Humanmedizin bei Ministerin Schmidt, die Veterinärmedizin bei Kollegin Künast. "Da glauben wir, dass wir die bessere Lösung haben. Wir in Bayern."

Sinner wird von durchaus ernst zu nehmenden Analytikern als Nachfolger des wenig glücklich agierenden Werner Schnappauf gesehen. Wäre nicht die ganzheitliche Lösung in einem Superminister Sinner zu sehen, zuständig für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz? "Ich habe ein tiefes Misstrauen gegen Superminister", tut Sinner kund. Die Leistungsspanne sei nicht ausreichend, sagt er, sie hätten oft überhaupt keinen Kontakt mehr zu ihren Ministerien. Und überhaupt: "Man sollte Risiken teilen und nicht bündeln." Spricht da der frühere Leiter des überschaubaren Forstamtes Gemünden.

Also will er das bleiben, was er ist? Die Frage ist klar und laut, die Antwort klingt nach Radio Eriwan - und kommt leiser: "Im Prinzip ja." Sinner weiß, dass er folgen muss, wenn Bayerns Superministerpräsident ruft.

 


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