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"Prävention führt Schattendasein"

Aus Anlass ihres 10-jährigen Bestehens öffnete die Bildungsstätte Lengfurt am Freitag ihre Pforten. Und nicht nur Staatsminister Eberhard Sinner nahm die Einladung an, sich bei Vorführungen und an Ständen rund um das Thema Sicherheit am Arbeitsplatz informieren zu lassen. Auch rund 800 Bürger, darunter Familien mit Kindern, zeigten laut offiziellen Angaben Interesse an der Einrichtung.

"Hoher Besuch" zum Jubiläum der Bildungsstätte Lengfurt: Bürgermeister Jürgen Nolte, Karl Bayer (Vorstandsvorsitzender der Süddeutschen Metall-Berufsgenossenschaft, SMBG), Dr. Dietmar Bratge (Leiter der Bildungsstätte), Staatsminister Eberhard Sinner, Dr. Wolfgang Damberg (Leiter der SMBG-Hauptabteilung Prävention), Meinhard Jäschke (stellvertretender Vorstandsvorsitzender der SMBG), Gerhard Silberhorn (stellvertretender Leiter der Bildungsstätte), Landrat Armin Grein, Dr. Albert Platz (Hauptgeschäftsführer der SMBG).

Foto: NILS GRAEFE

 

"Neun Milliarden Euro werden jährlich für die Gesundheitsvorsorge ausgegeben. Und doch führt die Prävention noch ein Schattendasein in Deutschland." Die gesetzlichen Krankenkassen gäben 15 Milliarden Euro und zusammen gerechnet mit den privaten Kassen insgesamt 300 Milliarden Euro pro Jahr für die Reparatur von Gesundheitsschäden aus. Dies sagte Eberhard Sinner, Staatsminister für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz im Rahmen seiner Festrede in der "Bildungsstätte für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz" in Lengfurt.

"Warum machen wir das? Warum kümmern wir uns erst immer um die Reste unserer Gesundheit, anstatt vorzubeugen", fragte Sinner und gab gleich die Antwort: Weil unser Versicherungssystem so angelegt sei, dass jeder von einem "Vollkasko-Prinzip" ausgehe und sich darauf verlasse, dass die Kassen dann schon alles zahlten. Genau das sei aber der falsche Ansatz. Stattdessen sollte schon von klein auf, im Kindergarten und der Schule, und später auf der Arbeit, aber auch in der Freizeit durch Ernährung und ausreichende Bewegung sowie regelmäßige Arztbesuche die Gesundheit gepflegt werden. Auf diese Weise entstünden der gesamten Gesellschaft auf Dauer auch nicht solch erdrückende Kosten, sagte Sinner.

Beim Thema Arbeitssicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz täten sich gerade kleinere Unternehmen noch grundlos schwer, weil sie finanzielle Mehrbelastungen fürchteten, so Sinner. Aber die höheren Folgekosten für die gesamte Volkswirtschaft und steigende Versicherungsbeiträge durch Arbeitsunfälle oder arbeitsbedingte Gesundheitsschäden würden dabei nicht bedacht.

Bezogen darauf leiste jedoch die Bildungsstätte Lengfurt vorbildliche Arbeit, sagte der Staatsminister. Der Träger der Einrichtung, die Süddeutsche Metall-Berufsgenossenschaft, erfülle durch ein breitgefächertes Seminarprogramm rund ums Thema Gesundheit am Arbeitsplatz ihren Präventionsauftrag. Unternehmer aus Kleinbetrieben, Führungskräfte und Betriebsräte würden hier fortgebildet. Damit sei die Bildungsstätte "unverzichtbarer Bestandteil" des Ausbildungskonzeptes der Arbeitsschutzfachleute. "Ich wünsche der Bildungsstätte, dass sie noch größere Resonanz in der Öffentlichkeit erfährt." Die Staatsregierung jedenfalls sei weiter an einer engen Zusammenarbeit interessiert, sagte Sinner. "Hören sie aber nicht auf, weil sie schon Erfolg haben!" Ein Sprichwort besage: "Wir müssen versuchen, um gut zu bleiben, jeden Tag noch besser zu werden."

Dr. Albert Platz, Hauptgeschäftsführer der SMBG in Erwiderung dazu: "Wir haben oft das Gefühl, dass die Arbeit, welche die Berufsgenossenschaft leistet, nicht richtig wahrgenommen wird." Wenn Erfolg da sei, dann fragten viele, warum man die Genossenschaften überhaupt noch bräuchte. Platz weiter: "Deshalb haben sie Recht, Herr Staatsminister. Wir haben sicher viel erreicht, aber wir müssen weiter machen, um erfolgreich zu bleiben."

Wie bereits berichtet, haben seit Bestehen der SMBG-Bildungsstätte Lengfurt, seit 1993, über 70 000 Teilnehmer dortige Fortbildungsseminare besucht.


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