Güterverkehrsstelle am Bahnhof Lohr bleibt auf
jeden Fall bis zum Ende des Jahres erhalten

Es fand und findet eine intensive Überprüfung statt, um die Wirtschaftlichkeit der Verkehre, die wir durchaus als erhaltenswert ansehen zu erreichen. Dabei wurde die Güterverkehrsstelle (Gvst) am Bahnhof Lohr in der 1. Stufe MORA C in die Kategorie "entwicklungsfähig" eingestuft. Dies bedeute, dass diese Gvst auf jeden Fall bis zum 15.12.2002 erhalten bleibt.

Dies teilte der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für den Freistaat Bayern, Hermann Graf von der Schulenburg, Staatsminister Eberhard Sinner, MdL, auf dessen Eingabe hin mit.

Mit dem DB Cargo Sanierungsprogramm für den Einzelwagenverkehr (MORA C) soll eine durchgreifende Qualitäts- und Ergebnisverbesserung für diesen Geschäftszweig erreicht werden. Bei der Analyse wurden alle Gvst auf ihre Wirtschaftlichkeit hin untersucht. Stellen, die einen nachhaltig defizitären Deckungsbeitrag ausweisen, könnten aus wirtschaftlichen Zwängen, denen die Bahn als Unternehmen unterliegt, nicht mehr bedient werden, schreibt Graf von der Schulenburg.

Zum Jahresbeginn 2002 habe die Bahn AG die wesentlichen produktionsrelevanten Maßnahmen dieses Sanierungsprogramms umgesetzt. Bundesweit wurden etwa 650 schwache Güterverkehrsstellen - mit ca. 2 % des Umsatzvolumens von DB Cargo - aus dem System genommen. Die Komplexität des Produktionssystems wurde durch die Verminderung der Zugbildungsanlagen von 80 auf 55 deutlich reduziert. Parallel zur Umstellung konnte die Pünktlichkeit deutlich erhöht werden, so der Konzernbevollmächtigte von der Schulenburg.

Nach dieser großen Umsetzungsstufe verbleibe die Notwendigkeit einer kleinen Anpassungsphase, mit der die Zukunftsstruktur der Gvst dann - abgesehen von kleineren künftigen Modifikationen im täglichen Geschäft - festgelegt ist.

Bei verschiedenen Planungsrunden, die zu einer effektiveren Gestaltung der Bedienung von Lohr (in Verbund mit Hammelburg) ab 1.1.2002 geführt haben, habe das von Sinner erwähnte Gespräch am 1.3.2002 stattgefunden. Die Forstdirektion Unterfranken zeigte sich dabei bereit an einer Lösung durch langfristige belastbare Aufkommensprognosen und ggf. Beteiligung an den erforderlichen Investitionen mitzuwirken. Dazu finde am 8. Mai 2002 ein Gespräch zwischen der Forstverwaltung Unterfranken und dem zuständigen Vertrieb der DB Cargo statt. Eine endgültige Entscheidung über die Beibehaltung der Gvst Lohr über den 15.12.2002 hinaus wird deshalb voraussichtlich Ende Mai fallen.

Bei einem Wagenaufkommen von ca. 700 Wagen/Jahr und der Bereitstellung von durchschnittlich 9 Wagen pro Bedienung ist die Abwicklung der Holzverkehre mit Bedienung an 3 Tagen/Woche gut möglich, schreibt Graf von der Schulenburg an Minister Eberhard Sinner abschließend, so dass dieser gute Chancen sieht, die Güterverkehrsstelle am Bahnhof Lohr auf Dauer zu erhalten.