Sinner hat sich über die gelungenen Zeilen sehr gefreut, ist sich aber nicht sicher, ob er einem echten Vergleich mit dem Prinzregenten Luitpold standhalten könnte. Der Prinzregent ist in der Spessarter Bevölkerung als Wohltäter nach wie vor in lebhafter Erinnerung.
Nachdem in dem Gedicht auch die Renovierungsbedürftigkeit der Oberndorfer Schule angeklungen ist, will sich Staatsminister Sinner "im Rahmen meiner Möglichkeiten für ihr Anliegen einsetzen", schreibt er an den Lehrer Arnold Väth. Die Mühe der beiden Prinzregentenfans werden vom Minister honoriert: Janine erhält in diesen Tagen ein "ministerielles Paket" aus München mit folgendem Inhalt: Den Dankebrief, ein Schreibset (Füller und Kugelschreiber), eine Wasserflasche, einen Stift "Mohrrübe" und eine Autogrammkarte. Lehrer Arnold Väth erhält neben dem Dankschreiben auch eine Flasche Wein als Anerkennung.
Das Gedicht lautete:
Von den alten Dorfgeschichten
Möchte eine ich berichten:
Kam der Prinzregent ins Land
Was ja manchen ist bekannt.
Gab`s für Kinder Weck und Wurst
Und Getränke für den Durst.
Hat die Gemeinde viele Schulden
Leider aber wenig Gulden
Schnelle Hilfe er da bot
Und er half aus mancher Not.
Der Prinzregent kommt leider nimmer
Statt seiner kommt Minister Sinner.
Er sieht, dass hier mit aller Kraft
Für die Umwelt wird geschafft.
Er sieht die Umweltfahne draus
Doch alt ist manches in dem Haus.
Ideen hätten wir noch viele
Doch da ist auch Geld im Spiele
Das der Richard Krebs nicht hat
Denn seine Kasse, die ist platt.
Ich bitt` Herrn Sinner jetzt am End
Mach`s doch wie der Prinzregent!
Dann ist die Schul` bald renoviert
Und Umweltschutz ist garantiert!