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Sorgenvoller Blick Richtung Brüssel

Interview mit Bayerns Verbraucherschutzminister Eberhard Sinner
Anläßlich des 100. BSE-Falls in Deutschland sprach Bayerns Verbraucherschutzminister Eberhard Sinner über die Krise, ihre Folgen und die Situation der Landwirte.

Frage: Fast die Hälfte aller deutschen BSE-Fälle wurden in Bayern registriert. Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung von Rindern an BSE ist in Bayern zweieinhalb Mal so hoch wie im Rest der Republik. Haben Sie eine Erklärung?

Eberhard Sinner: Wir gehen in Bayern dieser Frage in epidemiologischen Untersuchungen intensiv nach. Auch im Rahmen einer geplanten BSE-Risikoanalyse, die gerade in meinem Ministerium vorbereitet wird, wird das eine Rolle spielen. Dabei werden alle Möglichkeiten in Betracht gezogen, so auch das Thema Milchaustauscher. Eine wissenschaftlich gesicherte Erklärung, warum gerade Bayern so stark betroffen ist, gibt es aber noch nicht.

Welche Maßnahmen zum Schutz der Verbraucher hat die Staatsregierung seit Ausbruch der Krise getroffen?

Sinner: Bayern hat sehr schnell ein Sicherheitspaket zur BSE-Vorsorge geschnürt. Neben den gesetzlich vorgeschriebenen BSE-Schnelltests und der Entfernung von Risikomaterialien setzen wir auf sichere Schlachttechniken und den Verhaltenstest am lebenden Tier.

Wie unterstützt Bayern seine betroffenen Landwirte?

Sinner: Im Rahmen der Verbraucherinitiative gibt es 210 Millionen Mark für eine gesunde Landwirtschaft, unter anderem für ein Umstellungsprogramm für die Tierhaltung sowie eine Förderung des Regionalmarketings und des Ökolandbaues. Weiterhin gibt es 138 Millionen Mark an BSE-Hilfen. Das umfasst die Entsorgung von Altfuttermitteln ebenso wie Analysen und BSE-Schnelltests. Darüber hinaus gibt es Liquiditätshilfen für in Not geratene Bauern.

Wenn der Auslöser für BSE wirklich im Tierfutter liegt und die Verbote und Kontrollen jetzt greifen, dann dürfte es bald keine BSE-Fälle mehr geben. Wann ist die Krise endgültig überwunden?

Sinner: Wegen der Inkubationszeit ist noch mindestens fünf bis sieben Jahre mit neuen Fällen zu rechnen. Das setzt voraus, dass keine neuen Infektionsketten eröffnet werden. Hier macht es mir große Sorgen, dass die EU über eine Wiederzulassung von Tiermehl als Futtermittel diskutiert. Wenn wir so etwas machen, entsteht ein unkalkulierbares Risiko.

Das Gespräch führte Jens Brambusch

 


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