Staatssekretär Freller: Ferienkalender beeinflusst Prüfungstermine
an FOS und BOS

Um die knappe und kostbare Unterrichtszeit im Interesse der Schülerinnen und Schüler möglichst effizient zu nutzen, ist es notwendig, die Abschlussprüfung so weit wie möglich an das Ende der 12. Jahrgangsstufe zu verlagern, teilte Kultusstaatssekretär Karl Freller (CSU) in einem Schreiben an Staatsminister Eberhard Sinner, MdL, (CSU) mit.

Staatsminister Eberhard Sinner hatte eine Eingabe des Personalrates der Staatlichen Fachoberschule/Berufsoberschule Marktheidenfeld (FOS/BOS) weitergeleitet, in dem die kurzen Prüfungszeiten für die Abschlussprüfungen beklagt wurden, die eine "sorgfältige, faire und konzentrierte Korrektur - auch im Interesse der Prüflinge" - zumindest fraglich erscheinen lasse.

Üblicherweise endet die Unterrichtszeit in Bayern in der letzten Juliwoche. Mit dem Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst wurde aus diesen Gründen vereinbart, dass die Zeugnisse der Fachhochschulreife spätestens noch am 27. Juli vorgelegt werden können. Um Risiken bei der Zeugnisvergabe ausschließen zu können, wurde das Zeugnisdatum zwischen dem 20. und 23. Juli festgesetzt. Für die Durchführung der Abschlussprüfung - eine Woche schriftliche Prüfungen, ca. zwei Wochen Korrekturzeit, ca. eine Woche mündliche Prüfungen, zwei Sitzungen des Prüfungsausschusses, Ausstellung der Zeugnisse - seien erfahrungsgemäß fünf Wochen angemessen. Notfalls müssten auch vier Wochen zwischen dem Tag der letzten schriftlichen Prüfung und dem Zeugnistermin ausreichen, meint Staatssekretär Freller.

Erschwerungen für eine optimale Terminierung der Abschlussprüfungen ergäben sich in manchen Jahren aus dem Datum der zweiwöchigen Pfingstferien, die bislang immer nach den Pfingstfeiertagen beginnen. Hinzu komme das Erfordernis, dass die schriftlichen Abschlussprüfungen für die Fachhoch-schulreife (an FOS und BOS) und für die fachgebundene Hochschulreife (nur an der BOS) nicht in der gleichen Woche festgesetzt werden sollten, da eine zeitgleiche Durchführung von den betroffenen Schulen kaum bewältigt werden könnten. Dabei muss wegen des bundeseinheitlichen ZVS-Termins 15. Juli die BOS-Abschlussprüfung früher stattfinden. Staatssekretär Freller verweist darauf, dass die FOS in nur zwei Schuljahren, die BOS sogar in nur einem Schuljahr zur Fachhochschulreife führt und deshalb jeder Unterrichtstag für die Schülerinnen und Schüler wertvoll ist.

Wegen der relativ späten Pfingstferien in diesem Jahr musste die BOS-Abschlussprüfung bereits eine Woche vorher (vom 28.5. bis 1.6.) festgesetzt werden, damit der Zeugnistermin 10. Juli eingehalten werden konnte. Die Abschlussprüfung zum Erwerb der Fachhochschulreife an FOS und BOS wurde eine Woche nach den Pfingstferien terminiert, das Zeugnisdatum vom 20.7. auf den 23.7. verschoben. Bei verantwortungsbewusster und geschickter Planung der Sitzungen des Prüfungsausschusses und bei vernünftiger Einteilung der korrigierenden Lehrkräfte ergeben sich daraus zwar etwas enge, aber durchaus machbare Korrekturzeiten. Sollten dabei allzu ungleiche Belastungen für die Lehrkräfte entstehen, müsste dies mit der Schulleitung geklärt werden. Was die weiteren "Prüfungsgeschäfte" betreffe, habe es eine kleine FOS/BOS wie in Marktheidenfeld im Übrigen sehr viel leichter als eine große Schule, meint Kultusstaatssekretär Karl Freller.

Da die Pfingstferien im Jahr 2002 früher liegen (21. bis 31.5.) könne der Ablauf der Fachhochschulreifeprüfung um eine Woche günstiger als heuer gestaltet werden. Die schriftlichen Prüfungen für die FH-Reifeprüfung ist für den 10. bis 14.6. festgesetzt. Die Termine für die folgenden Jahre seien noch nicht festgelegt, teilte Freller seinem Kabinettskollegen Eberhard Sinner mit.