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Nur mit strengen Auflagen und Kontrollen sind Risiken wie BSE zu verhindern

Minister Eberhard Sinner diskutierte in Würzburg Auswirkungen der BSE-Misere. Bereits im März 2000 lag im bayerischen Landwirtschaftsministerium eine BSE-Risikobewertung der EU vor, derzufolge Bayern das gleiche BSE-Risiko hat wie die Schweiz.

Würzburg. Bereits im März 2000 lag im bayerischen Landwirtschaftsministerium eine BSE-Risikobewertung der EU vor, derzufolge Bayern das gleiche BSE-Risiko hat wie die Schweiz. Um den Fleischabsatz nicht zu gefährden, wurde der Bericht damals ignoriert, kritisierte der bayerische Verbraucherschutzminister Eberhard Sinner, der am Freitag in in den Raiffeisen-Kraftfutterwerken Süd (RKW Süd) Würzburg für eine offensive Informationspolitik und für Zertifizierungssysteme plädierte. BSE ist für Sinner ein Beispiel dafür, wie aus einem kleinen Risiko immenser Schaden entstehen kann. Gering sei das Risiko insofern, als unter 300 000 BSE-getesteten Rindern in Bayern »nur« 43 kranke Tiere ermittelt wurden. Den Schaden für die Bundesrepublik durch die BSE-Krise bezifferte Sinner auf vier Milliarden Mark. Laut einer Umfrage sei das Vertrauen der Verbraucher in die Ernährungswirtschaft noch immer erschüttert. Abbau von über 20 Arbeitsplätzen Zu den Folgen der BSE-Krise zähle auch der Abbau von Arbeitsplätzen, berichtete Sinner. Im RKW Süd müssen bedingt durch die BSE-Misere im Herbst über 20 von 60 Arbeitsplätzen in der Produktion abgebaut werden, so der Geschäftsführer des Mischfutterkonzerns, Dr. Walter Helms. Um dies künftig zu verhindern, forderte Sinner Zertifizierungssysteme in der Nahrungsmittelkette vom Boden bis zum Schlachthof.

Strenge Auflagen als Marktvorteil

Strengere Auflagen und strengere Kontrollen verringern nicht die Wettbewerbsfähigkeit, sondern bedeuten Marktvorteile für die bayerische Landwirtschaft, gab der Staatsminister zu bedenken. Er trat ein für einen künftigen Verzicht auf Fischmehl bei der Schweinemastfütterung, da in Fischmehl theoretisch auch mit Risikomaterial belastetes Tiermehl untergemischt werden könne. Statt auf Fischmehl solle auf künstlich erzeugte Aminosäuren zurückgegriffen werden. Für die Schweinemäster bedeute der Verzicht auf Fischmehl Mehrkosten von lediglich rund vier Mark pro Tier, erläuterte der Agrarexperte. Gleichzeitig räumte Sinner ein, dass derzeit keine Chancen bestehen, ein Fischmehlverbot durchzusetzen. So befürworte auch die Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast den Einsatz von Fischmehl. Für den bayerischen Minister heißt dies, »mit der Gesundheit der Verbraucher russisches Roulette zu spielen«. Die vorhandenen Bestände an Tiermehl ungeklärter Herkunft müssen vernichtet werden, damit sie nach Aufhebung eines generellen Handelsverbots mit Tiermehl nicht wieder in die Nahrungskette eingebracht werden können, forderte Sinner. Auf die Verarbeitung von Knochen zu Tiermehl solle ganz verzichtet werden. Nur so sei auszuschließen, dass Tiermehl mit Risikomaterial wie dem Rückgrat älterer Rinder in Berührung kommt. Deutlich gestiegen ist seit Dezember vergangenen Jahres die Zahl der amtlichen Kontrollen. Im Zusammenhang damit erinnerte Sinner daran, dass kleinste Mengen Risikomaterial genügen, Futtermittel zu kontaminieren und auf diese Weise Infektionen in die Nahrungsmittelkette zu bringen. So könne eine Ladung Soja allein dadurch verseucht werden, dass ein Silofahrzeug oder ein Schiff zuvor verunreinigtes Tiermehl transportiert hat.

Eine Million BSE-Fälle übersehen

Laut Sinner erkrankten bisher in England hundert Menschen an der neuen Variante von Creutzfeldt-Jakob. Diese hohe Zahl ist seiner Ansicht nach darauf zurückzuführen, dass etliche BSE-Tiere nicht identifiziert wurden. Bis heute wurden in Großbritannien 180 000 BSE-Fälle ermittelt. Die Zahl der übersehenen BSE-Tiere liege vermutlich bei einer Million. Sinner prognostizierte, dass man auch in Deutschland noch lange mit dem Thema BSE zu tun haben werde.

 


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