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»Wenn der Eberhard Sinner so weiter macht, wird er noch Ministerpräsident.«

Stimmen aus der Region zur Ernennung

Lohr. Wenn der Eberhard Sinner so weiter macht, wird er noch Ministerpräsident.« Seltene grün-schwarze Einigkeit: Mit dem selben Scherz reagieren Grünen-Landtagsabgeordnete Petra Münzel und Wolfgang Zöller, ihr CSU-Kollege im Bundestag, auf den rasanten Aufstieg des Landtagsabgeordneten aus Lohr vom designierten Umwelt-Staatssekretär zum Minister für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz in Bayern binnen einer Woche.

Der erste bayerische Staatsminister aus dem Landkreis Main-Spessart will noch nichts bestätigen, als ihn ein Mitarbeiter der Redaktion am Dienstagvormittag auf seinem Mobiltelefon anruft. Zum einen sei noch nichts offiziell. Zum anderen hat der Anrufer Sinner in einer ungünstigen Lage erwischt: Der sitzt nämlich gerade in München auf dem Friseurstuhl. Sinner verspricht aber, auf elektronischem Wege eingereichte Fragen zu beantworten.

Das geschieht im Laufe das Nachmittags dann auch. Er habe den Anruf von Edmund Stoiber am Montagmorgen um 11 Uhr in seinem Büro in Marktheidenfeld erhalten, heißt es in Sinners E-Mail. Bei dem Telefonat habe ihm der bayerische Ministerpräsident mitgeteilt, dass er ihn zum ersten Verbraucherschutzminister im Freistaat machen möchte, nachdem der ursprünglich dafür vorgesehene Präsident der Technischen Universität München, Wolfgang Herrmann, wegen eines Steuerverfahrens das Amt nicht antreten konnte.

Das neue Amt werde sicher eine erhebliche Umstellung seiner Lebensverhältnisse bedeuten, räumt Sinner ein. Auch als Abgeordneter sei er schon bayernweit unterwegs gewesen, aber jetzt komme die intensive Aufbauphase des neuen Ministeriums auf ihn zu. »Kreativität und Innovation sind gefordert«, schreibt Sinner.

Seine Frau Uta ziehe mit, versichert er, denn ohne die Unterstützung durch die Ehefrau »geht so etwas nicht«. Auch als Minister »bleibe ich noch im Kreistag Main-Spessart«, betont Sinner, denn das Gremium tage nicht allzu häufig im Jahr, das sei zu schaffen.

Noch vor der offiziellen Bekanntgabe der Ernennung trifft am Dienstagvormittag ein Fax der Grünen-Landtagsabgeordneten Petra Münzel (Erlenbach) ein, betitelt mit »Sinner macht Blitzkarriere«. Der Lohrer Landtagskollege scheine ja eine »Allzweckwaffe« zu sein. Sinner könne in seinem neuen Amt nun Ernst machen mit seinen Vorstellungen für einen bürgernahen Verbraucherschutz, meint Münzel. Durch Sinners Ernennung zum Minister habe sich das Gewicht Unterfrankens im Kabinett deutlich erhöht.

»Nicht in die Ecke drängen lassen«

Herzliche Glückwünsche spricht auch Heidi Wright (Elsenfeld) dem neuen Minister aus. Die SPD-Bundestagsabgeordnete, die sich besonders in der Landwirtschaftspolitik engagiert, fordert den neuen Minister auf, sich nicht mit dem Verbraucherschutz in die Ecke drängen zu lassen. Sinner solle vielmehr »die Vertrauensrückgewinnung als Grundvoraussetzung landwirtschaftlicher Zukunft in Bayern wieder ins rechte Licht« rücken.

Die Ernennung Sinners zum Minister für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz halte er für sehr sinnvoll, weil der neue Amtsinhaber sich schon immer mit diesen Problemen auseinandergesetzt habe, meint CSU-Bundestagsabgeordneter Wolfgang Zöller . Als Vorsitzender der CSU-Kommission für eine soziale Gesundheitsreform freue er sich schon auf den neuen Minister als Gesprächspartner. Zusammen mit Sinner wolle er neue Wege in der Gesundheits- und Verbraucherschutzpolitik gehen mit dem Schwerpunkt auf Vorsorge und »Verhindern statt Kurieren«.

Eberhard Sinner sei »mit seiner agrar- und forstwirtschaftlichen Ausbildung und seinem Vermögen, neue Ideen und Lösungsansätze einzubringen, die richtige Persönlichkeit, die große Herausforderung des verstärkten Verbraucherschutzes zu bewältigen«, verkündet CSU-Kreisvorsitzender Hans Michelbach (Gemünden). Der neue Minister sei für seine fortschrittlichen und unbürokratischen Lösungsansätze bekannt. Laut Michelbach ist Sinner »Hoffnungsträger für die Verbraucher und die Erzeuger«.

Überrascht von der Ernennung Sinners zeigt sich Landrat Armin Grein . Das sei eine nochmalige Aufwertung Sinners, auf der anderen Seite aber auch des Landkreises Main-Spessart und des ganzen Bezirks Unterfranken. Der neue Minister habe das Zeug dazu, die schwierigen Aufgaben im Verbraucherschutz zu bewältigen. Weil Sinner schon immer ein Verfechter der Verbraucherschutzinteressen gewesen sei, sei er von seiner Berufung »sehr angetan«, äußert sich Grein.

»Die CSU Lohr ist begeistert, dass ein Mitglied ihres Ortsverbandes bayerischer Staatsminister wurde«, erklärt CSU-Ortsvorsitzender Albert Vogel auf Anfrage. Er kenne Sinner bereits seit Dezember 1974 und sei sicher, dass er auch diese neue Aufgabe mit Erfolg bewältigen werde.

Misstöne in das Konzert kommunaler Glückwünsche bringt nur ÖDP-Kreisrat GereonSchürmann (Rothenfels), der wegen Sinners Eintreten gegen das Volksbegehren »Gentechnikfrei aus Bayern« den neuen Minister eher für eine »absolute Fehlbesetzung« als Verbraucherschützer hält und vermutet, dieser werde nur ein »verlängerter Arm der Lobby« sein.

 


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