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Sinner: Probleme der Autobahnanbindung müssen bis zum Jahr 2010 gelöst sein

Die fehlenden günstigeren Autobahnanbindungen des verkehrsmäßig benachteiligten Standortes Lohr an die Autobahnen im Osten und Süden müssen innerhalb der nächsten zehn Jahre geschaffen werden. Deshalb drängen vor allem Wirtschaft und Politiker auf den raschen Ausbau der rechtsmainischen Staatsstraße 2315 von Lohr zur Autobahnanschlussstelle Marktheidenfeld-Altfeld und auf eine landkreisnahe Nord-West-Umgehung Würzburgs zwischen den Autobahnen 3 und 7.

Um den Druck zu unterstreichen, der in den jetzt anstehenden Diskussionen um Dringlichkeit und Finanzierung auf die Straßenplaner und Politiker zukommt, hat sich der Lohrer CSU-Landtagsabgeordnete Eberhard Sinner in dieser Woche an den bayerischen Innenminister Dr. Günther Beckstein gewandt.

In seinem Schreiben an den bayerischen Innenminister Dr. Günther Beckstein fordert der Lohrer CSU-Landtagsabgeordnete Eberhard Sinner deshalb erneut eine bessere Anbindung der nicht von Autobahnen erschlossenen Teilen des Landkreises Main-Spessart.

Der Landkreis Main-Spessart gehöre zu den wirtschaftsstärksten Landkreisen Unterfrankens. Ein großer Teil der Arbeitsplätze befinde sich im produzierenden Gewerbe. Der Anteil von Hightech-Produkten, die auf dem Weltmarkt abgesetzt werden müssen, sei sehr hoch. Durch eigenständige Entwicklungen und Innovationen seien die Firmen in der Lage, ihre Position zu behaupten. Dazu bedürfe es in der Regel keiner staatlichen Förderprogramme, schreibt Sinner.

Aus eigener Kraft könnten die Firmen die Verkehrsverbindungen nicht verbessern, die einen schnellen Zugang zu den Weltmärkten sichern. Dieser Zugang sei für die Wirtschaft im Landkreis und damit für die Arbeitsplätze lebenswichtig.

»Der Wettbewerb am Weltmarkt nimmt nicht Rücksicht auf unseren ausgeprägten Hang, im Wesentlichen nur Probleme zu sehen und nicht realisierbare Lösungen. Gerade die Diskussionen am Standort Lohr, die im Zusammenhang mit der Übernahme von Mannesmann-Rexroth durch Vodafone ausgelöst wurden, haben gezeigt, dass unser zeitlicher Korridor für eine Verbesserung der Autobahnanbindung nicht unbegrenzt ist. Wir sollten die Probleme in einem Zeitraum von zehn Jahren lösen können, um eine Perspektive für die Arbeitsplätze von morgen zu haben.«

Straße und Schiene sind Sinner gleich wichtig. An die ICE-Knoten in Würzburg und Frankfurt sei der Landkreis Main-Spessart im Stundentakt angebunden. Für den Gütertransport auf der Schiene fehle ein seit langem geplantes und gefordertes Güterverkehrszentrum im Raum Würzburg. Der Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt sei als Drehscheibe des Luftverkehrs von besonderer Bedeutung für weltweit operierende Unternehmen.

Eine Anbindung an diese überregionalen Drehscheiben von Schiene, Straße und Luftfahrt erfordere den Ausbau des Zugangs zu den Autobahnen, die den Landkreis tangieren. Dazu seien im Wesentlichen der Ausbau der Staatsstraße 2315 und der Neubau der Bundesstraße 26 im Osten des Kreises notwendig.

Staatsstraße 2315

In der Fortschreibung des Ausbauplanes Staatsstraßen ist die gesamte Strecke mit hoher Dringlichkeit enthalten, anerkennt Sinner. Der 17 Millionen Mark teure neue Aufstieg bei Marktheidenfeld ist in der Reserve der 1. Dringlichkeit. Im Interesse der Arbeitsplätze sei aber die Verwirklichung des Gesamtausbaus in den nächsten zehn Jahren notwendig, mahnt Sinner.

Er will allerdings nicht, dass die jeweils gut acht Millionen vom Bund und vom Freistaat an anderer Stelle der Maintalstraße oder im Landkreis Main-Spessart abgezogen werden. Deshalb verlangt er: »Die erforderlichen Mittel müssen mit Priorität im Staatshaushalt eingestellt werden. Über den normalen Ansatz des Staatsstraßenbaus hinaus sind auch Sondermittel erforderlich, um den Hightech-Standort Bayern zu sichern. Es macht keinen Sinn, neue Betriebe mit hohen Mitteln zu fördern, wenn auf der anderen Seite die Mittel nicht ausreichen, um vorhandenen Hightech-Betrieben mit Tausenden von Arbeitsplätzen den Zugang zum Markt über ein vernünftiges Straßennetz zu sichern.

Sinner hält übrigens auch nichts davon, die Stadt Lohr die Ortsumgehung Rodenbach mit Finanzausgleichsmitteln bauen zu lassen. Dieses vorrangige Projekt müsse eindeutig aus dem Staatshaushalt bezahlt werden.

Zur neuen Bundesstraße 26

Für die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplanes ist ein Bau einer autobahnähnlichen Verbindung zwischen der A 7 (Autobahndreieck Werneck) und der A 3 (Autobahndreieck Würzburg-West) gefordert. Diese Strecke soll 45,5 Kilometer lang sein und 709 Millionen Mark kosten.

Sinner erinnert sich und Beckstein: Bereits vor Jahren war der Bau dieser Autobahn im Bundesverkehrswegeplan in der ersten Dringlichkeit enthalten. Die Trasse sei als Westumgehung Würzburg bereits im ADAC-Straßenatlas von 1974 enthalten gewesen. Der Bau wurde nicht verwirklicht, weil eine große Koalition von Würzburger Bundestagsabgeordneten die Streichung dieser Trasse durchgesetzt hat, beklagt der Main-Spessart-Stimmkreisabgeordnete, der sich eine Querspange vom Gramschatzer Wald an Thüngersheim vorbei hinauf zum Autobahndreieck bei Kist durchaus vorstellen konnte.

Zur Verbesserung der Situation wurde der sechsstreifige Ausbau der A 7 von Werneck bis zum Biebelrieder Dreieck in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen. Gemeinsam mit dem sechsstreifigen Ausbau der A 3 sollte damit die Staugefahr vermindert und das fränkische Nadelöhr bei Würzburg durchlässiger gemacht werden. Diese Maßnahmen sind noch nicht verwirklicht.

Deshalb »schwappe« bei Staugefahr der Lastwagen-Verkehr in den Landkreis über und sucht sich - dank GPS bestens geführt - Schleichwege von der A 3 zur A 7. Dies gelte auch für die stadtnahen Ringstraßen von Würzburg. Der Ausbau von A 3 und A 7 sei im Konsens mit den anliegenden Gemeinden und Landkreisen möglich, merkt Sinner an.

»Die Westumgehung Würzburg mit einer Prognose von 40 000 Fahrzeugen in 24 Stunden ist dagegen ein Reizthema. Die Gemeinden im Landkreis Würzburg haben durch Baugebiete die ursprüngliche Trasse blockiert. Stadtnahe Wälder, jetzt auch als FFH-Gebiet ausgewiesen, und große Grundwasservorkommen in der Zellinger Mulde machen die Trassenfindung und Planung unabhängig von der Finanzierungsfrage zu einem Spiel mit ungewissem Ausgang«, analysiert Sinner.

In der Hoffnung auf die große Lösung unterbleiben möglicherweise Maßnahmen wie der Ausbau der A 7 und die Verbesserung der Anbindung des Landkreises Main-Spessart über die neue B 26 an die Autobahn, befürchtet der Sinner. Die Folge laut Sinner: »Verkehrsströme ergießen sich dann noch über Jahre hinweg unkontrolliert in den Landkreis, der Zugang der Wirtschaft zu den Autobahnen nach Osten und Norden rückt in weite Ferne.«

In einer Studie der Technischen Universität München zur Westumgehung Würzburgs ist der Korridor zwischen der ursprünglichen Trasse und der Linie Arnstein/Karlstadt als möglicher Raum für die Westumgehung definiert. Mit zunehmender Stadtferne sinkt die Verkehrswirksamkeit und die Kosten steigen.

In diesem Bereich wird jetzt in einer Machbarkeitsststudie untersucht, wo eine Trassenführung möglich ist. Sinner bittet den Minister, in diese Untersuchung auch als eigenständige Lösungsvariante mit aufzunehmen, wie die Anbindung des Landkreises über eine zweibahnige Bundesstraße von Arnstein/Karlstadt verbessert werden kann und welche Kosten für eine solche Maßnahme erforderlich sind.

Die Streichung der Ortsumgehungen im Werntal aus dem Bundesverkehrswegeplan trägt Sinner mit, weil diese Ortsumgehungen in sehr sensiblen Bereichen (Grundwasser, Bebauung) verlaufen würden. Die Alternative könne allerdings nicht nur eine Westumgehung sein, sondern auch ein eigenständiger Bau der B 26 neu, die sich auf eine Zubringerfunktion zur Autobahn beschränkt, mit dem Ausbau der A 7 für den überörtlichen Verkehr.

Wenn die Machbarkeitsstudie vorliegt, kann entschieden werden, welche Lösung technisch und finanziell realisierbar ist, meint Sinner. Für ihn ist vor allem auch die Zeitachse wichtig. Nach der Machbarkeitsstudie hält er eine Verkehrskonferenz vor Ort, zumindest aber ein Gespräch im Ministerium mit den betroffenen Gebietskörperschaften und Vertretern der Wirtschaft aus dem betroffenen Raum für wichtig. »Ich bitte dich herzlich, beide Projekte mit dem notwendigen Nachdruck voranzutreiben«, drängt Eberhard Sinner seinen Parteifreund Beckstein.

 


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