Schon mehr als 3 Mio. Hörer erleben digitales Radio im UK als DAB, allein im letzten Jahr kamen 1,5 Mio. dazu, 2006 werden über 2 Mio. neue DAB-Nutzer erwartet. Spätestens in den Jahren 2010/11 wird digitales Radio und Fernsehen überall zu empfangen sein. Die Konsumenten sind bereit deutlich mehr Geld -bis zu 300 Prozent- für digitale Empfangsgeräte auszugeben. Der Markt für digitale Radios explodiert geradezu und bewegt sich zur Zeit schon im dreistelligen Millionenbereich. Zusatznutzen bietet Kombination mit MP3 Playern. Es entwickelt sich ein Massenmarkt, der in den nächsten Jahren auch zu verbraucherfreundlichen fallenden Preisen führen wird.
Deutschland verschläft seine digitale Zukunft im internationalen Vergleich. Weder die Rundfunkanstalten noch die Verbraucher sind auf der Höhe der technischen Entwicklung. BBC Schottland investiert 190 Mio. Pfund in eine moderne Sendezentrale in Glasgow für das digitale Zeitalter. Haupthindernis für die Verbreitung von DAB in Deutschland ist das Veto des Verteidigungsministers. Diese Probleme sind in UK gelöst. Auch dort gibt es eine Royal Navy, Royal Airforce and Royal Forces, doch auch einen digitalen Rundfunk und HD-TV. Was in UK möglich ist, muss auch in Deutschland möglich sein, wenn wir nicht ein Entwicklungsland werden wollen, das seien digitale Zukunft verschläft. Wir brauchen ein nationales Bündnis von Anbietern und Nutzern und einen politischen Kraftakt, um hier medienpolitisch und industriepolitisch den Anschluss nicht zu verpassen.