Die deutschen Musiker spielen in der acht Millionen Einwohner zählenden Provinzhauptstadt Jinan sowie in den Städten Qingdao und Dongying. Die Provinz ist unter anderem Heimat des Star-Pianisten Lang Lang. Der chinesische Musiker hat bereits beim "Kissinger Sommer" gespielt. "Der Wunsch der Chinesen war es, möglichst Komponisten zu hören, die sie kennen: Beethoven, Mozart, Bach, Brahms, Schubert, Schumann", erklärte Intendantin Kahl-Wolfsjäger. Ein Orchester geht nicht mit auf Reisen, das hat der Premierenetat nicht hergegeben. Die Konzertreihe dauert bis zum 23. April.
"Wir geben Kammerkonzerte wie wir sie daheim auch mit jungen Künstlern machen", berichtete Kahl-Wolfsjäger und fuhr fort: "Wir haben junge Topkünstler, die große Wettbewerbe gewonnen haben, darunter Gewinner der Klavierolympiade." Die deutschen Künstler, wie der Nürnberger Countertenor Matthias Rexroth werden von den Symphonie-Orchestern von Shinan und Qingdao begleitet. Neben Rexroth sind die Sopranistin Felicitas Fuchs, sowie die Pianisten Igor Levit, Herbert Schuch und Semion Skigin mit dabei. Auch die Geigenvirtuosen Katerina Frolova und Feng Ning, der Trompeter Gábor Boldoczki und Dirigent Thomas Sanderling haben die Reise nach China angetreten.
Die Flugkosten und ein Taschengeld für die Künstler übernimmt die bayerische Staatsregierung, die Regierung von Shandong kommt für Transport, Hotel und Bewirtung innerhalb Chinas auf. Der Stadt Bad Kissingen entstünden bei diesem Projekt keine Kosten, betonte CSU-Politiker Eberhard Sinner, der Initiator dieses Kulturaustauschs. Der ehemalige Leiter der Staatskanzlei unterstützt das Bad Kissinger Musikfestival seit Jahren. "Die Partnerschaft zwischen Bayern und der Provinz Shandong wurde vor 23 Jahren durch Franz-Josef Strauß begründet", so Sinner.
Im Jahr 2012 feiern Bayern und Shandong 25 Jahre Partnerschaft, dann soll der Kissinger Sommer auch mit einem größeren Programm nach China, den Wachstumsmarkt auch für klassische Musik, zurückkehren.