Nach dem Willen der CSU-Landtagsabgeordneten soll das Bundesgesundheitsministerium noch in diesem Jahr einen Vorschlag erarbeiten, wie den Hebammen geholfen werden kann. „Die freie Wahl des Geburtsortes ist ein hohes Gut für werdende Eltern", so der CSU-Landtagsabgeordnete Eberhard Sinner der mit diesen Problemen wiederholt in seinem Stimmkreis konfrontiert wurde.
„Der Rückgang an Geburten hat ohnehin schon eine Zentralisierung von Geburtenstationen im ländlichen Raum zur Folge", so der CSU-Abgeordnete. Als „bayerisches Qualitätsmerkmal" bezeichnete Sinner den mit Abstand höchsten Anteil an freiberuflichen Hebammen bundesweit. „Wir haben 2200 aktive Hebammen insgesamt, davon sind 85 Prozent freiberuflich". Zudem habe Bayern den höchsten Anteil an Hausgeburten. Deshalb messe die CSU den freiberuflich tätigen Hebammen große Bedeutung zu, besonders im ländlichen Raum. „Es ist auch gerade nach verschiedenen Missbrauchs- und Verwahrlosungsfällen unser erklärter Wille, mehr aufsuchende Hilfe anzubieten. Dabei sind die Hebammen ein unverzichtbarer Baustein."
Zum Beginn dieses Monats sind die Prämien der Haftpflichtversicherung für Hebammen, die Geburtshilfe zu Hause, in Geburtshäusern und als Beleghebammen leisten, stark angestiegen. 3.689 Euro im Jahr kostet nun die Berufshaftpflichtversicherung, 2007 waren es noch 1.219 Euro. Das könnten viele Hebammen, noch dazu bei sinkenden Geburten und damit sinkenden Einnahmen, nicht mehr leisten. Denn dieser Satz entspreche in etwa den durchschnittlichen Einnahmen von drei Monaten. Durch die massive Erhöhung der Haftpflichtversicherungsbeiträge und eine deutlich zu niedrige Vergütung werden immer mehr freiberufliche Hebammen zur Aufgabe ihrer Tätigkeit gezwungen, befürchtet Sinner Nachteile für den ländlichen Raum