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Greenpeace ist weder glaubwürdig noch kompetent.

Deutschlands höchster Baum ist eine Douglasie im Stadtwald Freiburg mit 63,33 m. Im Stadtwald Freiburg werden jährlich 30-35.000 m³ Holz eingeschlagen, davon sind 19 % Douglasie. „Die Douglasie ist eine Gastbaumart in unserem Wald, die von großer wirtschaftlicher Bedeutung für den Stadtforstbetrieb ist. Trotz ihrer guten Eingliederung in den naturnahen Bergmischwald aus Tanne,- Buche,- Bergahorn soll ihr Anteil (19 % Bergwald) nicht ansteigen."

MdL Sinner besucht das Sägewer Försch in GössenheimIm Stadtwald Freiburg zählen die Douglasien zu den „Big Five" .Diese Douglasien stören Greenpeace nicht, der Stadtwald Freiburg ist auch FSC zertifiziert, eine Zertifizierung, die Greenpeace unterstützt.

Greenpeace lobt den Stadtwald Lohr. „Anders als das PEFC-Gütesiegel, das den Staatswald und große Teile des Privatwaldes ziert, sei das FSC-Siegel „keine Mogelpackung". Es schreibe beispielsweise die Stilllegung eines gewissen Flächenanteils vor." Tatsächlich werden aber große Teile der für die Zertifizierung notwendigen Flächen im staatlichen Forstbetrieb Rothenbuch nachgewiesen. (Was auch legal möglich ist).

Stichwort Douglasie

Die höchste Douglasie Bayerns steht im Forstbetrieb Heigenbrücken und ist etwa 62 Meter hoch. Sie ist 110 Jahre alt, hat einen BHD von 85 cm und einen Vorrat von etwa 16 Kubikmetern. Das Alter dieser Douglasie markiert die Einbürgerung dieser Baumart in Deutschland und im Spessart. Heute ist die Douglasie mit etwa 2-6 % in den deutschen Wäldern vertreten. Die ursprüngliche Heimat ist Nordamerika. Im Holzhandel wird diese Douglasie als Oregon Pine angeboten. Seit mehr als 100 Jahren hat die Douglasie ihre Integration in naturnahe Wälder und den naturnahen Waldbau unter Beweis gestellt. Auch in Zukunft ist die Douglasie eine wertvolle Mischbaumart in Bayern und in Deutschland, die schon vor der Eiszeit bei uns heimisch war. Umso grotesker ist die Aktion von Greenpeace, die Douglasie aus dem Spessart zu verbannen. Profitieren davon würden die amerikanischen Exporteure von Oregon Pine. Leidtragende wären Sägewerke wie das Sägewerk Försch in Gössenheim, das einheimische Douglasie verarbeitet. Leidtragend wären aber auch die Umwelt: das Holz der kurzen Wege wird ersetzt durch das Holz der langen Wege.

Stichwort Klima

der Wald ist CO2-neutral. Im Urwald besteht ein Gleichgewicht zwischen CO2-Bindung und CO2-Abgabe durch die Verrottung des Holzes. Wird Holz in Wäldern nachhaltig geerntet, dann wird das gespeicherte CO2 ausgelagert. Das hat einen doppelten Effekt: das mit Sonnenenergie erzeugte Holz ersetzt andere Baustoffe, zu deren Produktion mehr Energie gebraucht wird, und bis zur Entsorgung des Holzproduktes bleibt das CO2 im Holz gebunden. Anstelle des eingeschlagenen Baumes wächst ein neuer Baum und bindet erneut CO2. Nachhaltige Forstwirtschaft leistet einen hohen Beitrag zur CO2-Bindung. Je höher die Vorräte im Wald und je größer der Zuwachs, desto höher die CO2-Bindung.

Stichwort Nachhaltigkeit

der Begriff Nachhaltigkeit wurde 1712 in der deutschen Forstwirtschaft entwickelt und ist seitdem das Grundprinzip, nach dem Wälder in Deutschland behandelt werden, lange bevor Greenpeace sich mit diesem Thema beschäftigt hat. Dieses Prinzip setzt sich weltweit durch, auch in anderen Wirtschaftszweigen. Nachhaltigkeit wurde immer schon in einer ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimension betrachtet. Wälder sollen so behandelt werden, dass die nächsten Generationen mindestens den gleichen Nutzen haben. Nachhaltigkeit verlangt stabile, an den Standort angepasste Mischwälder. Im Spessart spielt dabei die Eiche eine besondere Rolle. Die über 300-jährigen Eichenwälder im Spessart sind keine Naturerscheinung, sondern ein Ergebnis waldbaulicher Eingriffe, die die Lichtbaumart Eiche gegenüber der Buche privilegieren. Die Eichenwälder des Spessart gehören zu den ökologisch und ökonomisch wertvollsten Wäldern Europas. Eine neue Eichengeneration wird im Spessart seit Jahrhunderten durch Saat begründet. Da die Eiche nicht jährlich Früchte trägt, kann man die Eiche nicht kleinflächig verjüngen, wenn man den Eichenanteil erhöhen will. Was Greenpeace seit Wochen im Spessart anprangert, ist die Initialphase der weltberühmten Eichen im Spessart.

Stichwort Biodiversität

Biodiversität bedeutet Vielfalt der Pflanzen und Tiere. Bayern verfolgt dabei einen integrierten Ansatz. Es gibt Wälder, die sich selbst überlassen werden, Natur darf Natur sein. Die beiden ersten deutschen Nationalparke aus den siebziger Jahren, Bayerischer Wald und Berchtesgaden, sind fast 45.000 ha groß. In 160 Naturwaldreservaten in Bayern können sich auf 7000 Hektar alle natürlich vorkommenden Waldgesellschaften entwickeln. Auf der gesamten Fläche der staatlichen Wälder in Bayern sollen 20-40 m³ Totholz liegen bleiben. Allein  dadurch werden bis zu 5 % der Fläche stillgelegt, aber ganzflächig integriert und nicht kleinflächig separiert. Die Artenvielfalt in den einzelnen Waldformen ist unterschiedlich: die im Spessart vorkommenden Buchenwälder sind relativ artenarm (ca. 100 Arten), während Eichenwälder relativ artenreich sind (ca. 280 Arten). Wenn man im Spessart Eichenwälder reduziert, wird die Biodiversität geringer und nicht größer.

Stichwort Zertifizierung

Es gibt weltweit 2 Zertifizierungssysteme für die Forstwirtschaft: FSC  (Forest Stewardship Council )  und PEFC ( Programme for Endorsement of Forest Certification Schemes ). FSC wurde 1993 zum Schutz der primären Tropenwälder entwickelt, PEFC ist eine europäische Entwicklung. FSC wird von Greenpeace unterstützt. Beide Systeme garantieren nachhaltige Holzproduktion und die Durchgängigkeit vom Wald bis zum Endverbraucher. Im Detail gibt es Unterschiede in der Kontrolle und in der Mitwirkung von NGOs. Die bayerischen Staatsforsten sind nach PEFC zertifiziert. Die Agitation von Greenpeace richtet sich seit Wochen ausschließlich gegen den Buchenverkauf staatlicher Forstbetriebe, gegen die Douglasie in staatlichen Forstbetrieben, gegen die Eiche in staatlichen Forstbetrieben. Dabei wurden massive Vorwürfe erhoben und Verstöße gegen Gesetze behauptet, die sich bei Nachprüfung in Nichts aufgelöst haben. Trotzdem werden diese Behauptungen immer wiederholt.

Die Vermarktung von Holz ist eine wichtige wirtschaftliche Aktivität. Auf der Website der Stadt Freiburg im Breisgau ist zu lesen. „Der jährliche Holzeinschlag beläuft sich auf rund 35.000 Kubikmeter Holz, was mit einem Erlös von rund 2,2 Millionen Euro vermarktet wird. In Zeiten angespannter öffentlicher Kassen treten die Holzproduktion und die damit verbundenen Einnahmen zunehmend in den Vordergrund." Das gilt auch für die bayerischen Staatsforsten, den größten Forstbetrieb Mitteleuropas. Es stellt sich die Frage welche Interessen Greenpeace verfolgt: geht es um Ökologie oder geht es um Holzmarkt für die nach FSC zertifizierten Betriebe in Deutschland und in Übersee? Stehen wirtschaftliche Interessen von Greenpeace selbst dahinter, da Zertifizierung selbst auch ein lukratives Geschäft ist? Oder sieht Greenpeace den Wald vor lauter Bäumen schon nicht mehr? Weltweit werden jährlich 12 bis 15 Millionen Hektar tropische und boreale Urwälder zerstört. Auf dem Weltmarkt fließt dieses Holz aus Raubbau derzeit mit Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft zusammen. Hier wäre ein „Greenwar" sinnvoller als ausgerechnet im Spessart, wo ohne Greenpeace wirklich „Greenpeace" war, wo die nachhaltige Bewirtschaftung von Laubwäldern seit Jahrhunderten nicht nur auf dem Papier steht, sondern auch realisiert wird. Nur deshalb gibt es hier alte Eichenwälder von über 300 Jahren und alte Buchenwälder von über 140 Jahren. In Zeiten der Energiewende ein Beispiel, das Lob verdient und nicht Diffamierung durch Greenpeace.

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