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Computerspiele - Pro und Contra

Gewaltverherrlichung ist nach dem Strafgesetzbuch verboten. Das gilt für alle Medien, auch für Computerspiele. Es gibt strenge Vorschriften für den Jugendschutz in Deutschland. Dennoch gibt es immer wieder Vorschläge, wie von der Konferenz der Innenminister, weitere Verbote einzuführen. Dies ist die einfachste Betrachtungsweise, die sich schon fast ritualisiert immer wiederholt.

Der Schnellschuss gegen Computerspiele ist wohlfeil, wenn Aktionismus bei aktuellen schrecklichen Vorgängen wie einem Amoklauf gefragt ist. Schnellschüsse killen aber Computerspiele ebenso wenig, wie Ego-Shooter die Pixelmännchen, die in der nächsten Runde des Spiels munter wieder weitermachen. Wer sich mit dem Phänomen des Computerspiels auseinander setzen will, muss schon besser zielen.

Wichtiger ist es, zu wissen, womit sich Jugendliche in ihrer Freizeit beschäftigen. Wichtiger ist es auch Computerspiele als einen Teil der Freizeitaktivitäten von 20 bis 25 Millionen Menschen in Deutschland zu respektieren und das kreative Potenzial, das darin steckt, zu heben. Medienpädagogik und Förderung ist gefragt, Umsetzung der vorhandenen Gesetze, nicht primär der Ruf nach neuen Paragrafen.

Diskutieren Sie mit und schreiben Sie mir Ihre Meinung zum Thema Computerspiele.

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10 Kommentare

  1. Florian am 19.06.2009 07:08

    "Killer-"Spiele

    Hallo Herr Müller,

    Stellen Sie sich vor, wir haben vor 6 Jahren auch unter Gleichgesinnten öffentlich darüber diskutiert, wen wir am Vorabend wieder wie enthauptet haben. Nur ging es dabei nicht um Killerspiele sondern Pen&Paper-Rollenspiele, bei denen sich all das in der Vorstellung der Spieler, geleitet von einem Erzähler, abspielte. Wollen Sie demnach auch Brettspiele (Schach...) und Rollenspiele verbieten lassen, die die Kreativität und das Gruppengefühl noch fördern?
  2. Philipp Döschl am 18.06.2009 11:10

    parlamentarischer spieleabend

    hallo herr sinner,

    ich will ihnen hiermit mein lob zu dem gestrigen abend ausprechen! anfangs war ich sehr skeptisch über den gesamten verlauf, doch wurden meine zweifel relativ schnell aus dem weg geräumt. genau diese dialogplattform zwischen politik und spieleentwicklern (zu denen ich auch gehöre) fehlte bisher! sehr angenehm war es auch dass nicht auf videospielen herumgeritten wurde und nur deren negative aspekte hervorgehoben wurden, sondern dass spiele (zum ersten mal?) von der politik als ernst zu nehmender industriezweig und eine neue form der kunst dargestellt und wahrgenommen wurden.
    weiter so, ich freue mich bereits auf die nächste veranstaltung dieser art! =)

    mit freundlichen grüßen,
    philipp
    FDG Entertainment
  3. Michael am 16.06.2009 21:45

    Teil 6 (und irgendwie steht da oben "Eintrag erfassen", sollte wohl verfassen heißen...

    Spätestens mit 14 hat jeder Junge in meinem Freundeskreis solche Spiele gespielt, und davon studieren jetzt fast alle oder machen gerade FSJ/Zivildienst, und hat danach zu studieren.
    Jeder von uns konnte immer Realität und virtuelle Welt auseinanderhalten.
    Ich habe auch schon meinem kleinen Cousin solche Spiele gegeben, als er mich darum gebeten hat, er ist jetzt gerade in der 5. Klasse.
    Das hört sich jetzt zuerst hart an, aber er holt es sich sonst sowieso über Freunde, und von mir bekommt er es wenigstens ohne Viren/Trojaner, im Gegensatz zu den ganzen russischen Warez/Crack-Hostern.
    Außerdem ruft er mich, wenn er an einer kniffligen Stelle nicht weiterkommt, und ich helfe ihm, und sehe, wie er darauf reagiert.
    Und was ich sehe, bestätigt mich, denn er kann genauso wie ich in diesem Alter komplett umschalten, er ist nicht verstört, weil er virtuelles Blut sieht, wohl aber wenn es um tatsächliche Gewalt geht.
    Ich rede häufiger mit ihm über alles, was ihn bewegt, da ich ihm auch Schlagzeugunterricht gebe, und habe bemerkt dass für ihn die Gewalt, die er im Fernsehen sieht, also das, was in den Nachrichten täglich läuft, nicht immer leicht zu verdauen ist.
    Er versteht, dass das real ist, im Gegensatz zu seiner kontrollierten virtuellen Realität, in der er jederzeit neu starten kann.
    Ich bitte sie, Herr Müller, befassen sie sich mit der Materie, und sie werden feststellen dass trotz ihrer Schwarzseherei die Computerwelt im eigentlichen bunt ist, und es nicht verdient, von Leuten wie ihnen diskriminiert und kriminalisiert zu werden.
    Mit freundlichen Grüßen,
    Michael
  4. Michael am 16.06.2009 21:44

    Teil 5 (vor allem ohne die möglichkeit, Links anzugeben, lassen sich einzelne Argumente schwer beweisen/wiederlegen)

    Wie gesagt, ich habe wirklich kein Problem mit Schützenvereinen, aber ist es wirklich nötig, dass Privatpersonen genügend Waffen und Munition horten, um damit einen Krieg zu überstehen?
    Und wenn man schon Computerspielen unterstellt, Menschen das Know-How zu vermitteln, dass man zum Töten braucht, wieso rüttelt dann keiner am allgemeinen Wehrdienst?
    Dass dort eben dieses Wissen 1000 mal kompetenter vermittelt wird, kann wohl wirklich niemand bestreiten...
    Ich möchte jetzt jedoch nicht noch weitere Fakten aufzählen (Glauben sie mir, das war nur eine extrem kleine Auswahl an Quellen, die ich nebenbei gesucht habe, um sie zurück in die Realität zu holen, falls das nicht reicht kann ich ihnen gerne noch hunderte weiterer Websites und Expertenmeinungen zu diesem Thema zeigen, die Stimme der Vernunft wird in dieser Debatte zwar wenig beachtet, ist jedoch vielfältiger und lauter als sie vielleicht denken),
    sondern statt dessen lieber noch kurz etwas über mich erzählen.
    Ich bin 20, studiere Archäologie, und habe seit ich ein Kind war mit sogenannter "Tötungstrainingssoftware" experimentiert.
    Ich habe Spiele wie Quake, die teilweise ab 18 waren, bereits mit 11 gespielt, und ich sage das jetzt nicht aus stolz, sondern um ihnen die Augen zu öffnen.
    Das ist nämlich nicht bedenklich, sondern heutzutage völlig normal.
  5. Michael am 16.06.2009 21:42

    Teil 4 (es ist wirklich schwierig, eine Diskussion zu führen, wenn einem solche Knüppel zwischen die Beine geworfen werden)


    Ich möchte ja jetzt Schützenvereine nicht per se verteufeln, aber lesen sie sich doch nur einmal diesen (zugegeben etwas alten, aber immer noch brandaktuellen) Artikel bei Telepolis durch:
    [Link nicht möglich, der Artikel heißt "Zeitbombe Schützenvereine"]
    Es werden die zu diesem Zeitpunkt letzten vier Amokläufe in Deutschland behandelt, auch Erfurt, und nur ein kurzes Zitat, das zum nachdenken anregen soll:
    "Alle vier Mörder hatten bereits ein jahrelanges, intensives Training an realen Waffen hinter sich"
  6. Michael am 16.06.2009 21:37

    Teil 3 (ach ja, und Links funktionieren leider auch nicht)

    Gewisse Politiker haben offensichtlich ein Problem damit, dass Menschen, die keine Ahnung von der Materie haben (ich würde sie hier einmal dazu zählen, Herr Müller), über Computerspiele sachlich informiert werden.
    Die Veranstaltung geht übrigens von der Bundeszentrale für politische Bildung aus, einer Institution, die in unserem heutigen politischem Klima immer mehr untergeht, so dass die ersten bereits darauf warten, dass sie verboten wird, äh, ich meine natürlich nicht mehr erforderlich ist und deshalb aufgelöst wird...
    So ist es auch nicht verwunderlich, dass anscheinend keiner ein Problem damit hat, dass in Bayern gerade der erste Schießstand in einer Hauptschule entsteht. NRW ist uns da einen Schritt vorraus, da gibt es bereits 122 Schießstände in Schulen.
    "Der Beschluss wurde mit großer Mehrheit vom Gemeinderat gefasst", sagte der zweite Bürgermeister der Gemeinde, Robert Meier (CSU)
  7. Michael am 16.06.2009 21:36

    Zweiter Teil (tut mir leid, ich muss es so aufteilen, wegen dem Spam-Filter)

    Wenn sie schon Newspeak/Neusprech verwenden, dann bitte die aktuelle Ausgabe.
    Aus der selben Pressemitteilung
    (Nr. 127/09)
    geht des weiteren hervor:
    "In ihren schädlichen Auswirkungen stehen sie auf einer Stufe mit Drogen und Kinderpornografie, deren Verbot zurecht niemand in Frage stellt."
    Deshalb wurde auch konsequenterweise die Eltern-Lan im Mai 09 in Nürnberg verboten.
  8. Michael am 16.06.2009 21:33

    Ich würde gerade gerne einen Beitrag hier verfassen...

    Aber irgendwie wird der ohne Nennung von Gründen (zu lang => Spam-Filter?) nicht abgeschickt.
    Da ich auf der "Kontakt"-Seite das gleiche Problem habe, da keine E-mail-adresse angegeben ist, sondern ein Formular mit dem gleichen Formular, wäre es sehr nett wenn sich jemand bei mir melden würde, der für diese Seite verantwortlich ist.
  9. am 15.06.2009 23:04

    Realität erkennen!

    Computerspiele gehören heute zum Alltag der meisten Jugendlichen, wie Fußballspielen oder andere Freizeitbeschäftigungen. Deshalb sollte man nicht verteufeln, was man nicht kennt, denn: Nicht alle Computerspiele sind gleich Killerspiele! Das darf man nicht so einfach gleichsetzen.
    Es gibt auch gute Computerspiele, bei denen Strategie und Teamarbeit gefragt ist, das sind keine Killerspiele. Vielleicht sollte man sich mehr damit beschäftigen und es nicht gleich als negativ abstempel.
  10. Werner Müller am 05.06.2009 21:32

    Killerspiele können nur negativ sein

    Also, ein pro für Killerspiele gibt es nicht. Es ist meist Freizeit-
    beschäftigung, altersspezifisch können teilweise Realität und
    Spiel nicht unterschieden werden. Sie sollten auch nicht frei zugänglich sein und nur von Personen über 18 Jahren gekauft werden dürfen. Bedenklich, wenn sich Jugendliche in öffentlichen Verkehrsmitteln über das "Köpfen einer Person" und über "Blut fließen in Strömen" unterhalten und es sich dann herausstellt, sie haben ein Killerspiel gemeint. Nur was nutzt es, wenn ich jetzt meine Gedanken schreibe. Werden dadurch Killerspiele für Jugendliche verboten, kann der "Konsum" von Killerspielen von Jugendlichen eingeschränkt werden oder sind sie nicht genauso wie wir alle "Mediengeiseln"?
    Herzliche Grüße
    Werner Müller

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